Dienstag, 14. Februar 2012

Einführung von Jeannette Cotta

Auf den ersten Blick schwirren Farben, dominiert Unschärfe, verhindern sich überlappende grafische Elemente den klaren Blick.

Martin Beikirch, Fotograf und Grafiker, nimmt seinen fotografischen Momentaufnahmen die Klarheit und Eindeutigkeit. Das Bild stellt keine einheitliche Fläche dar. Impressionen werden auf­gelöst in Pixel. Doch was zunächst zerstörerisch wirkt, schafft neue Perspektiven. Farb­ver­läufe und transparente Strukturen setzen Akzente, schaffen durch Vielschichtigkeit neue Konturen. Betrachtet man die Bilder aus der Entfernung, vermischen sich Farben und Elemente zu einem neuen Ganzen. Die Bildmotive werden beweglich und fangen auf ihre ganz eigene Art an zu leben.

Aus Farbelementen formen sich Klänge. Die Motive beginnen zu vibrieren. Stimmungen werden sichtbar. Man kann förmlich mit den Augen hören und fühlen.

Seine handwerklichen Kunstgriffe wurden ur­sprüng­lich inspiriert von klassischen impressionistischen Werken. Besonders Claude Monets Seerosenbilder haben den Fotokünstler angeregt, die Effekte gemalter Farbpunkte auf die digitale, fotografische Ebene zu übertragen. Inzwischen hat Martin Beikirch längst seinen eigenen Stil entwickelt. Mit einem ausgeprägten Gefühl für Farbwirkungen verfremdet er seine Fotoauf­nahmen und verstärkt so in seinen Bildern den Eindruck und die Stimmung eines bestimmten Moments oder Ereignisses. Es geht ihm nicht um ein Abbild der Wirklichkeit, sondern vielmehr um die Komposition einer eigenen künstlerischen Transzendenz.

Martin Beikirchs Blick dringt durch die Ober­fläche hindurch. Seine Kunstwerke ermöglichen eine tiefer gehende Wahrnehmung. Mit seinen Bildern weckt Martin Beikirch Emotionen und ermöglicht einen Blick auf die Vielschichtigkeit des Augenblicks und das, was ihn schön und lebenswert macht.

Jeannette Cotta

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